Viele Gäste bei Neujahrsempfang der Wetzlarer Goetheschule

Zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang hat die Goetheschule Wetzlar jetzt erneut Freunde und Förderer, ehemalige und aktive Mitglieder der Schulgemeinde an Wetzlars Oberstufengymnasium eingeladen.

Zahlreiche Gäste aus Politik, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Vereinen waren der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit der Schulgemeinde einen Blick auf das vergangene Jahr zu werfen und endlich wieder persönlich miteinander ins Gespräch zu kommen.

In ihrer Rede anlässlich des Empfangs warf Schulleiterin Annette Kerkemeyer einen Blick zurück auf das abgelaufene Jahr an der Goetheschule. Es sei „ein Jahr voller spannender Entwicklungen, Prozesse, Neuerungen und intensiver Begegnungen“ gewesen, sowohl innerhalb der Schule als auch in der Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Partnern. Die Schulleiterin erwähnte auch die Erfolge, die die Schule im Verlauf des vergangenen Jahres verzeichnen konnte, darunter die Verleihung des Gesamtzertifikats „Schule und Gesundheit“ durch das Hessische Kultusministerium oder die Inbetriebnahme des gentechnischen S1-Labors.

Trotz aller Fortschritte und Erfolge gebe es jedoch auch Bereiche, in denen die Goetheschule sich plötzlich damit konfrontiert sehe, gewissermaßen das Laufen neu zu lernen, sagte Kerkemeyer und verwies hierbei auf das Thema der „Künstlichen Intelligenz“. Diese werde zukünftig das Schulleben gravierender verändern „als wir uns das derzeit vorstellen können oder eventuell vorstellen möchten.“ Doch nicht nur hier habe sich Schule neuen Gegebenheiten zu stellen, sondern auch auf vielfältigen anderen Gebiete wie z. B. der Veränderung der Gesellschaft, Veränderungen der Lebensbedingungen oder der internationalen Beziehungen.

Gerade in solchen Zeiten sei es wichtig Schülerinnen und Schülern Orientierung zu geben. Um dies zu ermöglichen würden alle Gäste des Neujahrsempfangs ihren Beitrag leisten, sagte Annette Kerkemeyer und betonte: „Sie alle engagieren sich auf die eine oder andere Weise und mit viel Enthusiasmus für die Goetheschule. Und ich kann Ihnen versichern, diese Arbeit trägt Früchte.“

Auch Wetzlars Bürgermeister Andreas Viertelhausen ging in seiner Rede auf die veränderte internationale und gesellschaftliche Situation ein. So sehe man sich etwa, gerade als man nach den Corona-Jahren vieles nachholen wollte, plötzlich mit Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten konfrontiert. Auf gesellschaftlicher Ebene bereiteten ihm vor allem zwei Dinge Sorgen: Zum einen der immer rauer werdende Umgangston, bei dem die Diskussionskultur auf der Strecke bleibe. Zum anderen die Tatsache, dass Nazi-Parolen plötzlich wieder hoffähig geworden seien. Hier heiße es anzusetzen und auch jungen Menschen zu vermitteln, dass man sich gegenseitig zuhören müsse und ihnen zu vermitteln, wie wichtig es ist, an Wahlen teilzunehmen. „Die Vermittlung davon, was Demokratie bedeutet, fängt in der Schule an“, sagte Viertelhausen und betonte, man müssen die Menschen wieder dafür begeistern, sich  auch dauerhaft gesellschaftlich zu engagieren. „Wenn uns das gelingt, wird 2024 ein gutes Jahr“, sagte der Bürgermeister.

Landrat Wolfgang Schuster betonte ebenfalls den Stellenwert einer demokratischen Grundordnung. Den anwesenden Schülerinnen und Schülern sagte er: „Ihr habt das ganze Leben noch vor euch. Ohne Demokratie wird sich niemand gut entwickeln.“ Zu oft würden Frieden und stetige Aufwärtsbewegung als selbstverständlich hingenommen, sagte Schuster und forderte: „Lasst uns die Demokratie nicht aufgeben.“

Dennis Herbel, Vorsitzender des Förder- und Ehemaligenvereins der Goetheschule, stellte die Arbeit des Vereins vor und dankte allen Unterstützern. Er lobte vor allem die Zusammenarbeit von Schülern und Schülerinnen, Eltern, Kollegium und Unterstützenden der Goetheschule. „Hier wird jeder mit einbezogen, alle arbeiten gemeinsam am Erfolg und tragen dazu bei, dass Schule gelingt“, so Herbel. Im Gespräch mit Ehemaligen habe er immer wieder erfahren, dass die Goetheschule viele Menschen auch abseits des bloßen Unterrichts positiv geprägt und so den weiteren Lebensweg beeinflusst habe. An solchen Aussage mache er den Erfolg der Schule fest.

Neben Reden und Grußworten erlebten die Gäste auch ein unterhaltsames Programm auf der Aula-Bühne, das Caroline Scherer und Moritz Bäcker souverän moderierten. Musikalische Beiträge leisteten die Schulband „Public Addiction“ sowie der gemeinsame Chor des Kollegiums und der Schülerinnen und Schüler.  Die Musical-AG der Goetheschule bot erste Einblicke in ihre neueste Produktion „Cats“, die im Sommer Premiere feiern wird. Jakob Stripling beeindruckte mit seinem Vortrag von Chopins „Revolutionsetüde“ am Flügel, während die Schülerinnen des Sport-Leistungskurses ihr tänzerisches Talent zeigten. Der anschließende inoffizielle Teil des Abends fand im Foyer der Goetheschule bei gekühlten Getränken und Leckereien statt, die Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen der romanischen Sprachen beigesteuert hatten. Für musikalische Untermalung im Foyer sorgte Jan Penner. So bot sich reichlich Gelegenheit in angenehmer Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen, das abgelaufene Jahr zu diskutieren und gemeinsam in die Zukunft der Goetheschule und ihrer Schulgemeinde zu blicken.

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