Größter Abiturjahrgang Hessens erhält Abschlusszeugnisse
„Jeder einzelne Jahrgang ist ein besonderer Jahrgang – so auch der Ihre.“ Mit diesen Worten verabschiedete Schulleiterin Annette Kerkemeyer die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2023 der Wetzlarer Goetheschule in einen neuen Lebensabschnitt. Mit über 270 Abgängern stellt Wetzlars Oberstufengymnasium einmal mehr den größten Abiturjahrgang Hessens. Der Notendurchschnitt beträgt in diesem Jahr 2,31. Im Beisein von Eltern, Freundinnen und Freunden sowie Lehrkräften erhielten die Schülerinnen und Schüler in fünf individuell gestalteten Feierstunden in der Aula der Goetheschule jetzt ihre Abiturzeugnisse.

Einige hätten die vergangenen zwei Jahre sowie die Zeit der Vorbereitung auf die Abiturprüfung offenbar ganz besonderes gut genutzt, sagte Annette Kerkemeyer. Denn tatsächlich gab es in diesem Jahr gleich zehnmal die Bestnote 1,0. Erik Wohlert erreichte dabei 893 Punkte, womit ihm nur sieben Punkte zur maximal möglichen Punktzahl von 900 fehlen. Auch Ewaza Ariki, Victoria Bill, Isabelle Dühr, Fenja Gäbler, Carolin Hähn, Marie Katrin Schäfer, Amélie Steins, Nico Debus und Henri Breuer schlossen das Abitur mit 1,0 ab.

Einmal mehr erhielten die Besten des Jahrgangs eine Auszeichnung durch die Wetzlarer Freimaurerloge „Wilhelm zu den drei Helmen“, eine Tradition, die auf die historische Verbindung zwischen Loge und Oberstufengymnasium zurückgeht. Repräsentiert wurde die Loge in diesem Jahr durch Dr. Werner Diesendorf. Eine Auszeichnung durch den Lions-Club Wetzlar-Solms, vertreten durch Präsident Christopher Haas sowie weitere Mitglieder, erhielt das Schulsprecherteam bestehend aus Moritz Kramer, Valentin Fuchs und Charlotte Picken.

Annette Kerkemeyer gratulierte allen zur erbrachten Leistung, egal mit welcher Note sie abgeschlossen hätten, erwähnte aber auch, dass zu solchem Erfolg immer auch andere beitragen. An erster Stelle seien hier die Eltern zu nennen, doch auch dem Kollegium, den Tutorinnen und Tutoren sowie dem Schulleitungsteam galt ihr Dank.

In ihrer Festrede ging die Schulleiterin auf die besonderen Umstände des Abiturjahrgangs 2023 ein, dessen „Einschulung“ an der Goetheschule noch im Gebäude der ehemaligen Kestnerschule unter Corona-Bedingungen stattfand. Neben Dingen, die aufgrund der Pandemie ausfielen – darunter Betriebspraktika oder Projekttage – erinnerte Kerkemeyer aber vor allem an all das, was gemeinsam stattfand. Dazu gehörten etwa die Einweihungsgala zur Eröffnung des neuen Schulgebäudes, die Studienfahrten, Vorabifeiern oder die Mottowoche. Dem Abiturjahrgang bescheinigte sie, Herausforderungen angenommen und sich gegenseitig angespornt zu haben sowie wertschätzend und respektvoll miteinander umgegangen zu sein. In Zeiten, in denen die Welt in vielfältiger Weise aus den Fugen zu geraten scheine, sei dies vielleicht einer der wichtigsten Aspekte. Den Abiturientinnen und Abiturienten gab Kerkemeyer mit auf den Weg: „Hören Sie sich unterschiedliche Meinungen an, und nehmen Sie sich Zeit, bevor Sie zu Ihrem eigenen, begründeten Urteil kommen. Wertschätzen und genießen Sie Ihr eigenes Leben, und finden Sie für sich und Ihre Mitmenschen immer wieder gute Wege und sinnvolle Lösungen.“

Schulsprecher Moritz Kramer nannte das bestandene Abitur einen Meilenstein im Leben des Abiturjahrgangs. Man habe die Herausforderung gemeistert, sich ergänzt und gemeinsam weiterentwickelt. Dabei sei der Jahrgang auch als Gemeinschaft gewachsen und gereift – Schule sei also offenbar doch mehr als Unterricht, so Kramer. Ihn selber haben die Zeit an der Goetheschule enorm geprägt, es sei ihm eine Ehre gewesen, die Schülerinnen und Schüler als Schulsprecher zu vertreten. Er sei stolz, Teil dieses Jahrgangs zu sein.

Die Schulelternbeiratsvorsitzende Dr. Nicola Herchenhein sprach von einem „Tag voller Emotionen und Freude, aber auch des Abschieds.“ Auch sie erinnerte noch einmal an den Beginn der Oberstufenzeit am alten Standort und an all das, womit die Abiturientinnen und Abiturienten in den vergangenen drei Jahren konfrontiert wurden: Corona, Homeschooling, Prüfungsstress aber etwa auch das Erreichen der Volljährigkeit. Sie alle seien in dieser Zeit gewachsen, die Schule habe dabei das Handwerkszeug für das weitere Leben bereitgestellt. Der Abiturjahrgang habe sich eine Vielfalt an Möglichkeiten erarbeitet und dürfe nun den ganz eigenen Weg gehen.

Wie in jedem Jahr erhielten die Schülerinnen und Schüler, die besondere Leistungen in verschiedenen Prüfungsfächern erzielten, individuelle Auszeichnungen, etwa durch die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die Gesellschaft Deutscher Chemiker oder den Hessischen Altphilologenverband im Fach Latein. Den „Prix Frédéric Mistral“ der Deutsch-Französischen Gesellschaft Wetzlar für das beste Französische-Abitur überreichte Vorstandsmitglied Bruno Taverne.

Den musikalischen Rahmen der Feier gestalteten einmal mehr die Mitglieder der Musik-Leistungskurse sowie die Schulband „Public Addiction“ unter der Leitung von Irene Bauer-Weitz und Christian Stöhr.

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