Der Hessenmeister der Jahrgänge 1997 und jünger hatte die schwere Aufgabe, das Land Hessen in Berlin würdig gegenüber weiteren 15 Landessiegern zu vertreten. 16 Teams wurden auf vier Gruppen gelost, wobei die Schützlinge der Trainer Jens Hofmann und Volker Michel mit den Bundesliganachwuchszentren aus Großwallstadt, Hamburg und Gummersbach in der Vorrunde echte Hochkaräter aus dem Weg zu räumen hatten. Das erste Spiel gegen Gummersbach konnte über eine äußerst stabile Deckungsleistung klar mit 12:7 entschieden werden. Überrascht von einer offensiven Deckungsreihe konnten die Gummersbacher nie ihr Offensivspiel aufziehen, während man im Wetzlarer Lager die gute und intensive taktische Vorbereitung auf das Turnier umsetzen konnte.
Im zweiten Spiel traten die Goetheschüler gegen ihre Kontrahenten aus Großwallstadt an. Nach ausgeglichener erster Hälfte, konnte sich auch im zweiten Durchgang keine Mannschaft absetzen, obwohl Großwallstadt den ausgeglicheneren Kader hatte und eingespielt und druckvoll agierte, stemmten sich die Goetheschüler mit aller Macht und taktisch hervorragendem Kleingruppenspiel gegen eine drohende Niederlage, scheiterten jedoch trotz bestens herausgespielter Möglichkeiten immer wieder am hervorragenden bayerischen Schlussmann. Erst 30 Sekunden vor Schluss konnte eine klare Torchance zum Unentschieden nicht genutzt werden, so dass am Ende eine knappe Niederlage für Wetzlar zu Buche stand. Doch nur dreißig Minuten später zeigten die Wetzlarer Eleven eine beeindruckende Reaktion, indem der Hamburger Bundesliganachwuchs in den zwanzig Minuten Spielzeit klar beherrscht und letztlich deutlich geschlagen wurde. So endete der erste Spieltag zufriedenstellend auf Platz Zwei der Gruppe D, wobei immer noch eine Chance auf das Halbfinale bestand.
Dafür mussten am nächsten Tag die beiden Erstplatzierten der Gruppe C geschlagen werden, wobei mit Magdeburg und Cottbus zwei weitere „Eliteinternate des Sports" als Gegner warteten. Im ersten Spiel gegen Magdeburg lief man schnell einem Rückstand hinterher und konnte diesen aufgrund der starken gegnerischen Mannschaft nie wirklich ausgleichen. Mehrere Abwehrkonzepte griffen nicht gegen die spielerisch und kämpferisch homogenen und eingespielten Magdeburger, die eine tolle Partie boten. Das Agieren mit einem siebten Feldspieler konnte die Angriffsleistung stark beleben, was aber letztlich nicht mehr zum Sieg reichte, zu stark präsentierten sich in diesem Spiel der Angriff der Magdeburger und man verlor mit 10:15.
Das letzte Spiel der Zwischenrunde gegen Cottbus wurde so zu einer Frage der Platzierung. Cottbus, körperlich weit überlegen, konnte aber gegen die schnelle und taktisch clevere Mannschaft aus Wetzlar ihre Stärken nicht ausspielen. Hier zeigte sich wieder die hervorragende Einstellung der Wetzlarer, in jedem Spiel den Gegner körperlich und offensiv ins 1:1 zu zwingen und diese Duelle ausnahmslos zu gewinnen. Auch im Angriff konnten die Cottbusser Hünen in Bewegung gebracht und mit vielen Kleingruppenaktionen über den Kreis ausgespielt werden. Ein letztlich deutlicher Sieg mit 12:8 brachte den Einzug in das Spiel um Platz Fünf. Und dort wartete mit der Eliteschule des Sports aus Berlin der Füchse- Nachwuchs und amtierende deutsche Vereinsmeister. Das war Motivation genug, auch das letzte Spiel des Turniers voll motiviert anzugehen und es zeigte sich schnell, dass die Berliner dem Angriffswirbel der Schrod, Panther, Thrun und Gümbel nichts entgegen zu setzen hatten. Immer wieder war es Lukas Gümbel, der mit beeindruckenden Einzelaktionen und akrobatischen Würfen ein hervorragendes Spiel machte. Doch auch die Abwehr vor dem gut aufgelegten Torwart Leo Shaposhnik packte ordentlich zu und ließ kaum freie Würfe zu, so dass nach 20 Minuten ein tolles 12:7 für Wetzlar auf der Anzeigetafel stand. Dies für Berlin unbefriedigende Ergebnis veranlasste Füchse- Zampano Bob Hanning dazu, seinen Schülern am selbigen Abend noch zu einem Straftraining zu verdonnern.
Die Goetheschüler beendeten das Turnier mit vier Siegen und zwei Niederlagen, wobei beide Niederlagen gegen die späteren Finalgegner erfolgten. Zudem stellte man mit Lukas Gümbel den vielleicht herausragenden Spieler des Turniers, der sich vor den Augen von DHB- Sichtern wie Christian Schwarzer und Wolfgang Sommerfeld eindrucksvoll in Szene setzen konnte. Allemal Bemerkenswert auch, dass die Goetheschule mit Simon Köneke und Julius Keller zwei „Hobby-Handballer" im Team hatte, die sich hervorragend an ihre taktischen Vorgaben hielten und sich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnten.
Neben all den sportlichen Erfolgen kam aber auch das kulturelle Programm nicht zu kurz. So gab es einen Empfang in der Landesvertretung Hessens und eine große Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung und Disco in der Max-Schmeling-Halle.

Das Team der Goetheschule:
Obere Reihe: Lehrer Volker Michel, Max Panther, Julis Keller, Jonathan Schrod, Lehrer Jens Hofmann
Mittlere Reihe: Julius Thrun, Lukas Gümbel, Simon Köneke, Henri Rinn
Untere Reihe: Leo Shaposhnik, Felix Schmidt, Darius Langsdorf, Julian Viehmann

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