Völlig überraschend haben die Ruderer der Goetheschule das Bundesfinale des Schülerwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia" gewonnen. Im Gig-Doppelvierer mit Steuerfrau setzten sich Stefan Wahner, Robert Gold, Max Brandau, Wolf Eckhardt und Anne Trommershäuser am Mittwoch, 25. September, auf der Regattastrecke Berlin-Grünau gegen die haushohen Favoriten durch. 0,9 Sekunden Vorsprung reichten den Wetzlarern über die 1000-Meter Strecke im Finale am Ende, um den Sieg und damit die deutsche Meisterschaft der Schüler in die Domstadt zu holen.
War schon der Sieg beim hessischen Landesentscheid – hier noch mit Lisa Schäfer als Steuerfrau – , der zur Teilnahme in Berlin berechtigte, eine Überraschung, so machte das Team um Cheftrainer Sebastian Schnautz die Sensation in Berlin endgültig perfekt. So verwiesen die Wetzlarer im Finale in 3:20 Minuten das Boot des Sportinternats Leipzig auf Platz zwei. Auch weitere hohe Favoriten, etwa die Mannschaften des Ruder-Leistungszentrums aus Frankfurt oder die Sportinternate aus Berlin und Potsdam mit zahlreichen Ruderern aus dem Nationalkader, ließen die Wetzlarer zuvor hinter sich.
Und das, obwohl sich mit Max Brandau ein Quereinsteiger im Boot befand. Von Hause aus eigentlich Basketballer, musste der Goetheschüler in der Vorbereitungsphase seit Juni zunächst noch die Feinheiten des Ruderns erlernen. Möglich machte den Erfolg eine permanente Steigerung – bis ins Finale gewannen die Goetheschüler jedes einzelne Rennen. Auch der Wille, jedes Mal über die eigenen Grenzen zu gehen und die richtige Taktik von Trainer Schnautz trugen zum Triumph bei. Außerdem hoben Sebastian Schnautz und Sven Hilk – Sportlehrer an der Goetheschule und Leiter des Wetzlarer Schulruderzentrums – die Fokussierung und Disziplin der Mannschaft hervor. In den Monaten der Vorbereitung trainierten die Wetzlarer an sechs Tagen in der Woche bis zu drei Stunden täglich, während des Finales in Berlin hieß es Aufstehen um 6 Uhr, Schlafen gehen um 21 Uhr. Der Lohn dafür waren der Sieg und die Ehrung der Wetzlarer Mannschaft in der Berliner Max-Schmeling-Halle vor 5000 Zuschauern – ein Erlebnis, das allen nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
Am vergangenen Montag, 30. September, würdigte dann auch die Goetheschule ihre Ruder-Helden. Die Schulgemeinde des Oberstufengymnasiums hatte sich in der Pausenhalle versammelt, um den deutschen Meistern zu applaudieren. Im Beisein von Carsten Konrad, Zweiter Vorsitzender der Rudergesellschaft Wetzlar, Sparkassenvorstand Norbert Spory sowie Jörg Ludwig, Vorsitzender des Fördervereins der Schule, sprach Direktor Dieter Grebe seine Anerkennung aus. Grebe würdigte die Teamleistung nicht nur der Mannschaft, sondern auch aller Personen im Hintergrund. Die Zusammenarbeit der Rudergesellschaft und der Goetheschule, aber auch die Unterstützung durch den Förderverein und die Sparkasse als Sponsor, die die Boote finanzierten, seien Grundlage des Erfolgs. Norbert Spory sagte, er freue sich, dass das Engagement der Sparkasse zu solch tollen Erfolgen beitrage, Jörg Ludwig betonte, der Triumph zeige, dass es sich lohne, wenn man in eine Sache investiere.

BU: So sehen Sieger aus – die deutschen Meister im Rudern und das Team der Unterstützer: (hinten v.l.) Stefan Wahner, Robert Gold, Max Brandau, Schulleiter Dieter Grebe, Fördervereinsvorsitzender Jörg Ludwig. (vorne v.l.) Anne Trommershäuser, Wolf Eckhardt, Lisa Schäfer, Sparkassenchef Norbert Spory, Trainer Sebastian Schnautz sowie Carsten Konrad, zweiter Vorsitzender der Rudergesellschaft Wetzlar. (Foto: Stühler)

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