In dem folgenden Artikel möchte ich von meiner Zeit und meinen Eindrücken der diesjährigen hessischen Schülerakademie für die Oberstufe berichten.

Vorab die hessische Schülerakademie (Oberstufe) wird von Burg Fürsteneck veranstaltet und unter anderem von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie der hessischen Lehrkräfteakademie mitgetragen und erfreut sich an Unterstützung von verschiedenen Organisationen.

Aufgrund der immer noch gegenwärtigen Covid-19 Situation, musste die Schülerakademie dieses Jahr im Hybridmodell stattfinden. Sie umfasst insgesamt 10 Tage, dementsprechend war die eine Hälfte für fünf Tage zu Hause, während die andere Hälfte sich auf der Burg befand und an den Videokonferenzen teilnahm.

Ich bewarb mich für das Themenfeld Philosophie mit dem Thema „Nietzsche im Zwiegespräch“, allerdings bietet die Schülerakademie noch einiges mehr Mathematik, Physik, Musik und Geschichte stehen ebenfalls zur Auswahl.

In enger Zusammenarbeit mit meiner zugeteilten Studentin erarbeitete ich das Themenfeld Nietzsche, Religions- und Moralkritik. Mithilfe von Videokonferenzen und Telefonaten half sie mir, mich auf meine Seminarleitung vorzubereiten. Mittels Primärquellen aus mehreren Büchern und Schriften Nietzsches erschloss ich mir eigenständig mein Themenfeld, schon in diesem Prozess notierte ich mir Fragen und Gedankenexperimente, die ich zu einem späteren Zeitpunkt mit meinem Kurs ausführlich diskutieren konnte. Diskussionen stehen insbesondere im Bereich Philosophie auf der Tagesordnung, denn die Seminare bieten ausreichend Zeit sich mit einzelnen Aspekten intensiv zu befassen. Die Schülerakademie lässt dir große Freiheit in der Gestaltung deiner eigenen Unterrichtseinheit. Ein Bild zu Nietzsches Wahrheitstheorie oder ein Brief des verstorbenen Nietzsches an seine Schwester? Die Gestaltungsmöglichkeiten enden erst, wenn deine Ideen enden. Kreativität ist gefragt. Jeden Tag ein neuer Teilaspekt zu einem Oberthema fragt jedoch auch nach schneller Auffassungsgabe sowie der Fähigkeit Komplexe zu erkennen und zu verbinden.

Die Zielsetzung der Akademie ist so vielseitig wie sie und alle ihre Teilnehmer selbst. Ganz bewusst löst sie sich von dem System Schule und betrachtet das Individuum genau, es geht um dich und deine Begabungen. Bewusst wird ausdrücklich kein Zeugnis verlangt, es geht um die Motivation, sich eigenständig in seiner Freizeit mit komplexen Themen beschäftigen zu wollen, die in ihrer Tiefe in der Schule nicht behandelt werden können. Ermutigend fand ich vor allem das inspirierende Umfeld und die Menschen, mit denen ich eine Zeit verbringen durfte, welche ich niemals vergessen werde. Innerhalb 10 Tagen lernt und lehrt man tiefsinnige und fordernde Sachverhalte.

Auch wenn ich mich in erster Linie aufgrund des Lernens anmeldete, war das, was mich wirklich überzeugte und berührte die Gemeinschaft. Verschiedenste intelligente und einzigartige Persönlichkeiten kommen hier zusammen und stehen konstant im Austausch. Die Atmosphäre war nicht nur offen, sondern ermutigte zu eigenen Projekten und Memes.

Memes waren eines der wichtigsten, aber auch lustigsten Medien, die unsere Zeit dokumentierte. Ganz nach dem Motto „Ein Teil Selbstironie schadet nie“.

Mein persönliches Highlight war allerdings der Kontratanz. Abends auf einer Burg im Laternenlicht zu mittelalterlicher Musik ausgelassen zu tanzen ist ein Gefühl, welches sich nicht in Worte fassen lässt.

Erlebt es einfach selbst, erlebt die Menschen, den Tanz, das Lernen, die Memes, das Essen, erlebt das einzigartige Erlebnis und schreckt nicht zurück. Jeder von uns ist einzigartig und hat einen Platz verdient, an welchem er/sie dies ausleben kann.

Vielleicht findet ihr auch Freunde fürs Leben, versucht es einfach, was spricht dagegen?

Informationen und Anmeldungen für Interessierte:

 

https://www.hsaka.de/

 

http://anmeldung.hs-fhg.geschichte.uni-frankfurt.de/limesurvey/index.php/512565?lang=de-informal