„Schöne Sprache!“ oder „Horrorfach!“: Die Ansichten über Französisch gehen bekanntlich auseinander. Unbestreitbar ist ebenfalls, dass die Motivation und die Vorkenntnisse der Schüler, die sich in den Lerngruppen der Goetheschule zusammenfinden, gleichermaßen große Unterschiede aufweisen. Dieser Umstand stellt für die Französischlehrer/innen an der Goetheschule, an der „nur“ die letzten drei Jahrgangsstufen unterrichtet werden, bedeutet seit jeher eine Herausforderung. Jetzt wird die Klasse 11 in „Einführungsstufe“ umbenannt, weil nun ein Teil der Schülerschaft bereits im 10. Schuljahr an die Goetheschule kommt: Für die Fachgruppe Französisch stellte das einen Grund mehr dar, sich um das Methodenrepertoire zu kümmern, um angemessen auf die ankommenden Schülerinnen und Schüler eingehen und sie fördern zu können.

Und sie startete die Initiative zu einer Fortbildung an der Goetheschule, die sich auch an Kolleginnen und Kollegen aus benachbarten Schulen – Gesamtschulen wie Gymnasien – richtete. Mitarbeiter des Staatlichen Schulamtes konnten für diesen Fortbildungsbedarf Herrn Dr. Hans-Ludwig Krechel aus Bonn gewinnen. Er ist in der Lehrer-Aus- und -fortbildung tätig und als Autor und Herausgeber von Lehrwerken und fachdidaktischer Literatur für den Französisch-Unterricht bekannt.

Herr Dr. Krechel stellte interessantes neues Material und attraktive Medien vor. Vor allem schaffte er es, mit einigen originellen Einfällen die zwanzig Fortbildungsteilnehmer in Situationen zu bringen, die denen der Schüler sehr nahe kamen, um dann bewusst die Strategien zu reflektieren, die zum Bewältigen der gestellten Aufgaben angewandt werden (müssen). Die Simulationen mussten sich auf zwei Beispiele beschränken, waren aber sehr aufschlussreich. Natürlich hätte man sich mehr Zeit gewünscht. Außer der netten Atmosphäre, zu der auch die von der Französisch-Gruppe der Goetheschule bereitgestellten Stärkungen und Erfrischungen beitrugen, bleibt besonders in Erinnerung, wie die Vorteile der Kompetenz-Orientierung plastisch wurden und wie man sie mit vertretbarem Aufwand anstreben kann.