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Zum zweiten Mal hat die Goetheschule jetzt einen Projekttag zum Erlernen naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen veranstaltet. Einen Tag lang drehte sich für die Schüler der Klasse 11 alles ums Experimentieren, Planen und Auswerten in Bio, Chemie und Physik.

 

Ziel dabei war es die Fähigkeit zur naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweise zu verbessern: Wie formuliere ich richtige naturwissenschaftliche Fragestellungen, wie plane, beobachte und werte ich Experimente aus? Auch von Lehrkräften des Oberstufengymnasiums beobachtete Schwierigkeiten wurden gezielt aufgegriffen. So übten die Schüler etwa das Beschreiben und Interpretieren von Diagrammen.

Hinter all dem stand der Wunsch, den Schülern das erfolgreiche Arbeiten in den naturwissenschaftlichen Fächern zu ermöglichen – und das nicht nur, da alle Naturwissenschaften Pflichtfächer in Klasse 11 sind und mindestens eines dieser Fächer bis zum Abitur belegt werden muss. Auch die Vorbereitung auf Studium, Ausbildung und Beruf in einer immer technischer werdenden Gesellschaft spielte eine entscheidende Rolle

Bei der zweiten Auflage des Projekttages hatten die Organisatoren der Goetheschule Rückmeldungen und Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr berücksichtigt und den Ablauf des Tages dementsprechend angepasst. So wurden einige Teile gekürzt, der relative Anteil des Experimentierens dagegen erhöht. Weitere organisatorische Umstellungen sollten für mehr Verbindlichkeit, Ruhe beim Arbeiten und Konzentration seitens der Schüler sorgen.

Ausgangspunkt des Projekttages war die Forschungsarbeit „Förderung der Kompetenzen der naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen“ von Prof. Andreas Vorholzer vom Institut für Didaktik der Physik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Kooperation mit Vorholzer funktionierte auch bei der zweiten Auflage des Projekttages bestens, zusätzliche Unterstützung erhielt die Goetheschule durch die Doktorandinnen Frau Golew und Frau Just

Während des Projekttages arbeiteten die Schüler in Kleingruppen an fachspezifischen Aufgaben und Experimenten. Die Arbeit erfolgte auch mit Hilfe von iPads, die das Medienzentrum Lahn-Dill zur Verfügung gestellt hatte. Dabei standen jedoch weniger der Erwerb von Fachwissen sondern die fachmethodischen Konzepte der naturwissenschaftlichen Denk und Arbeitsweise im Zentrum.

Das Fazit des zweiten Projekttages dieser Art fiel erneut sehr positiv aus, und das obwohl aufgrund des Umzugs der Goetheschule diesmal schwierigere Bedingungen zu meistern waren. Dies lag nicht zuletzt an dem großen Einsatz und der guten Arbeit aller beteiligten naturwissenschaftlichen Fachkollegen sowie der Schulleitung. Die Schüler arbeiteten konzentriert, gewissenhaft und mit viel Ausdauer und gaben am Ende des Tages fast einstimmig an, dass sie Neues zur naturwissenschaftlichen denk- und Arbeitsweise hinzugelernt hätten.

Inzwischen erregt das Projekttags-Konzept der Goetheschule auch überregionale Aufmerksamkeit. Seit der Vorstellung auf der letztjährigen MINT-EC Schulleitertagung gab es bereits Anfragen dazu von verschiedenen Schulen aus ganz Deutschland. Drei Vertreter des Gymnasiums Remigianum Borken waren jetzt persönlich an der Goetheschule zu Gast, um sich den Projekttag vor Ort anzuschauen und Ideen für einen an ihrer Schule geplanten ähnlichen Projekttag mitzunehmen. Die Gäste aus Borken waren sehr beeindruckt vom umfangreichen Material und der guten Organisation an der Goetheschule, die Lehrer des Wetzlarer Gymnasiums lobten ihrerseits den angenehmen und gewinnbringenden kollegialen Austausch.

pia1