Prof. Dr. Düren zu Gast an der Goetheschule

Es gibt Themen, an denen Politiker, Wissenschaftler und Verbraucher heute nicht mehr vorbeikommen. Der Klimawandel und die damit verbundene Frage nach der Nutzung erneuerbarer und CO2-neutraler Energieträger zur Erzeugung elektrischen Stroms gehören zweifellos dazu. Deshalb bot die Goetheschule Wetzlar ihren Schülern jetzt Gelegenheit, sich umfassend über einen Teilaspekt dieses Themas zu informieren. Als Experten hatte das Oberstufengymnasium Prof. Dr. Michael Düren vom Physikalischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen eingeladen. Fast 400 Schüler folgten in der Aula der Schule seinem Vortrag mit dem Titel „Von der Solaranlage auf dem eigenen Dach zum globalen DESERTEC-Netz – Optionen für eine weltweite Energiewende“.

70 Minuten lang sprach Düren über Bevölkerungsentwicklung, die damit einhergehende Veränderungen des CO2-Ausstoßes und die resultierende Suche nach geeigneten alternativen Energiequellen. Er erklärte den Aufbau und die Funktionsweise solarthermischer Kraftwerke und erläuterte die Vor- und Nachteile verschiedener Standorte. In diesem Zusammenhang ging er auf das geplante Großprojekt DESERTEC ein, das dem Ansatz folge, Energie dort zu produzieren, wo dies am wirtschaftlichsten sei.

Auch die Frage der Übertragung und somit benötigter Stromnetze aus Wüstenregionen in Ballungsgebiete, sowie verschiedene Möglichkeiten der Energiespeicherung um die naturgegebenen Leistungsschwankungen von Solarkraftwerken auszugleichen, fanden Platz in Dürens Vortrag. Dabei gelang es dem Physiker, ein kompliziertes Thema sowohl für Schüler als auch die anwesenden Lehrer verständlich zu vermitteln. Er vermied allzu schwierige Fachbegriffe oder erklärte diese, gab dem Vortrag fachliche physikalische Tiefe und schuf dennoch zugleich auch Interesse bei den Schülern, die nicht mit  ihren Physik- sondern Erdkunde- oder Politik- und Wirtschaftskursen zur Veranstaltung gekommen waren. Dass bei den vielen Schülern tatsächlich Interesse geweckt wurde, das bewiesen die Nachfragen und Äußerungen der Schüler im Anschluss an Dürens Vortrag.

Patrick Röder, Fachsprecher für Physik und Organisator von Dürens Besuch an der Goetheschule, zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Er dankte dem Referenten dafür, dass er sich Zeit genommen und einen hervorragenden Überblick über das Themengebiet „weltweite Energiewende“ gegeben habe. Es sei ihm gelungen, ein durchaus emotional besetztes Thema durch Fakten unterlegt, möglichst analytisch-rational und ohne reißerische Formulierungen darzustellen und Schülern eine Idee von Mobilität, Energieeinsparung und Energiespeicherung in einer zukünftigen Gesellschaft zu vermitteln.

Einige Klassen der Goetheschule wollen den Vortrag als Ausgangspunkt tiefergehender, fächerübergreifender Erarbeitungen zu diesem Themengebiet nutzen.

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