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2017 – 500 Jahre nach der Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther – feiert ganz Deutschland das Reformationsjubiläum. Das geht auch an der Wetzlarer Goetheschule nicht spurlos vorbei. So war jetzt – von Februar bis März – die renommierte Wanderausstellung „Luther und Europa“ an Wetzlars Oberstufengymnasium zu Gast. Einen Monat lang hatten insbesondere Schüler und Lehrer der Jahrgansstufe 11 Gelegenheit durch die Ausstellung den herkömmlichen Geschichts- oder Religionsunterricht zu bereichern.

Die Ausstellung entstand als Projekt des Hessischen Staatsarchivs Marburg und wird durch das Hessische Kultusministerium gefördert. Sie versteht sich nicht zuletzt als hessischer Beitrag zum Lutherjahr. Dabei setzt die Ausstellung einen bisher in der Geschichtswissenschaft vergleichsweise wenig beachteten Akzent, indem sie konsequent nach der europäischen Dimension der Reformation fragt. Gleichzeitig präsentiert sie die Landgrafschaft Hessen als ein Kernland der Reformation, da Landgraf Philipp von Hessen nicht nur als einer der ersten den neuen evangelischen Glauben in seinem Lande einführte, sondern – weit über das Marburger Religionsgespräch von 1529 hinaus – als europäischer Mittler  im Reformationszeitalter agierte.

In sieben Abschnitten befasst sich „Luther und Europa“ mit verschiedenen Aspekten der Revolution. Neben den Personen Martin Luthers und Philipps von Hessen erfuhren die Schüler etwa Interessantes über verbreitete Weltvorstellungen um 1500, auch weitere Reformatoren und deren Beziehungen zu Luther erhalten ihren Platz in der Ausstellung. Die Spaltung der Reform sowie deren Ausbreitung und unterschiedliche Entwicklung in Europa vermitteln einen Eindruck der Folgen des Jahrtausendereignisses.

Dr. Carsten Scherließ, Schulleiter der Goetheschule, zeigte sich sehr erfreut, dass es dem Oberstufengymnasium gelungen ist, die gefragte Ausstellung nach Wetzlar zu holen. Dr. Thorsten Fuchs, Fachbereichsleiter Gesellschaftswissenschaften, und Michel Bender, Fachsprecher für das Fach Geschichte, betrachteten die Ausstellung als sinnvolle Ergänzung des Geschichtsunterrichts in der Jahrgangsstufe 11. Nicht nur sieht der Lehrplan hier die Behandlung des Themas „Reformation“ vor – auch europäische Dimensionen und Entwicklungen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Für die Schüler, die die Ausstellung während des Unterrichts gemeinsam mit ihren Lehrern besuchten, bedeutete dies neue und intensivere Einblicke in das Thema sowie die Möglichkeit zu abwechslungsreichen Arbeitsformen.

 

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