Die Feierlichkeiten hatten um 17 Uhr mit dem gemeinsamen Abitur-Gottesdienst im Wetzlarer Dom unter dem Motto „Ich packe meinen Koffer“ begonnen. Vorbereitet hatten ihn der Religionskurs von Raimond Roob sowie der Musikkurs von Georg Kämpfer. Zwei Stunden später begrüßte Schulleiter Dieter Grebe die Abiturienten, Eltern, Geschwister und Lehrer dann in der Wetzlarer Stadthalle. Diese hatte die Schulleitung aufgrund der Größe des Jahrgangs zum ersten Mal der schul-eigenen Aula als Ort der Feierlichkeiten vorgezogen. In seiner Eröffnungsrede begrüßte Grebe die Gäste und ließ die vergangene Prüfungsphase des ersten hessischen Landesabiturs noch einmal Revue passieren. 25 000 Blatt Papier wurden alleine an der Goetheschule mit den verschiedenen Aufgabenvorschlägen bedruckt. Zu den schriftlichen kamen rund 600 mündliche Prüfungen. Mancher Kollege hatte bis zu 30 Prüfungen innerhalb von eineinhalb Wochen zu bewältigen – und das zusätzlich zum normalen Unterricht.
Grebe betonte, dass dank der hervorragende Organisation und Kooperation von Schulleitung, Kollegium und Sekretariat die Prüfungsphase reibungslos über die Bühne gegangen sei. Der Schulleiter gratulierte auch den Eltern und dankte für deren Unterstützung. Den Abiturienten sagte er mit Blick auf die Lernbelastung in den vergangenen Monaten: „Sie haben die Erfahrung gemacht, dass man Hürden überwinden kann, wenn der Wille dazu stark genug ist.“ Doch nicht nur Erfolg, der sich in Noten ausdrückt sei entscheidend. „Ihr Selbstbewusstsein ist durch diese Erfahrungen entwickelt worden, und das gibt Ihnen Kraft für die Zukunft.“
Die Festrede als Vertreter des Lehrerkollegiums hielt Andreas Schulz. In Anlehnung an das Medienereignis des vergangenen Sommers bediente er sich bei der Betrachtung des Abiturs der Fußball-Metaphorik. So begann er mit der Feststellung, dass für die Abiturienten das Spiel nun aus sei, auch wenn einige in die Verlängerung mussten. Im Verlauf der Rede wurden Schüler zu Spielern, Lehrer und Eltern zu Trainern, die Oberstufe zur Championsleague und das Landesabitur zum Spitzenspiel.
Glückwünsche überbrachten außerdem Gabriele Glugla für den Elternbeirat und Siegfried Fricke im Namen des Ehemaligen- und Fördervereins der Goetheschule. Schulsprecherin Franziska Lötzsch sprach in ihrer Rede davon, dass letztlich die Menschen das Wichtigste an der Schule ausmachten. Nicht ohne Wehmut musste mancher der Abiturienten feststellen, dass Abitur auch eine Zeit des Abschieds von guten Freunden ist.
Preise und Auszeichnungen erhielten Heike Gunne und Fabian Hambüchen (Pierre de Coubertin Medaille für besondere Leistungen und Aktivitäten im Schulsport), Michael Becker, Philipp Förster, Friedrich Prade, Johannes Ratz und Jonas Böwing (Auszeichnungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für Leistungen im Fach Physik), Indra König (Preis der Gesellschaft deutscher Chemiker für die jahrgangsbeste Abiturientin im Fach Chemie) sowie Lora Pissarewa (Appolinaire-Preis der Robert-Bosch-Stiftung für heruasragende Leistungen im Fach Französisch).
Die besten Abiturienten Jantje Sönksen und Johannes Waldschmidt erhielten traditionell eine Auszeichnung der Wetzlarer Freimaurerloge „Wilhelm zu den drei Helmen“. Die Auszeichnung überreichten Gabi und Calvin van Harsselaar als „Meister vom Stuhl – Friends of the Lahn“ Siegfried Fricke würdigte die Leistung der Absolventen mit einem Notenschnitt von 1,2. Gabriele Glugla ehrte das SV-Team bestehend aus Franziska Lötzsch, David Kannemann und Nathanael Siering.